Deutschland und UNDP bauen ihre Partnerschaft aus, um die Widerstandsfähigkeit der Ukraine zu stärken und den frühen Wiederaufbau zu unterstützen

Beitrag in Höhe von 10 Millionen Euro zur Ergänzung des als Reaktion auf den Krieg gestarteten gebietsbezogenen und multidimensionalen Programms des UNDP

23. September 2022
Ukrainische Resident Representative a.i., Manal Fouani und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, Richard Lutz in Berlin am 7. September 2022.

Ukrainische Resident Representative a.i., Manal Fouani und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, Richard Lutz in Berlin am 7. September 2022.

Foto: UNDP

Die deutsche Regierung und UNDP werden ihre Partnerschaft ausbauen, um die Ukraine bei der fundierten Planung, der Schadensbeurteilung, der Krisenbewältigung und weiteren dringenden Projekten zur Vorbereitung auf den Winter zu unterstützen – die schnelle Reparatur beschädigter Kraftwerke mit eingeschlossen. Zu diesem Zweck hat Deutschland beantragt, dass 10 Millionen Euro aus UNDPs Kernfinanzierung im Jahr 2022 für die Ukraine bereitgestellt werden. 

Der Krieg in der Ukraine hat bereits zu erheblichen Verlusten an Menschenleben, einer beispiellosen Fluchtbewegung und einer verheerenden Zerstörung der Infrastruktur geführt. Erste UNDP-Prognosen gehen davon aus, dass bis Ende 2022 bis zu 90 Prozent der ukrainischen Bevölkerung von Armut und Armutsgefährdung betroffen sein könnten. Achtzehn Jahre sozioökonomischer Errungenschaften sind in Gefahr, verloren zu gehen. Darüber hinaus leben mehr als eine Million Ukrainer*innen ohne Strom, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass die Menschen die bevorstehenden harten Wintermonate nicht überstehen werden. 

Im Rahmen eines kürzlichen Besuchs in Berlin, bei dem sie mit führenden deutschen Beamt*innen, dem Privatsektor und renommierten Think Tanks zusammentraf, betonte die ukrainische Resident Representative a.i. von UNDP, Manal Fouani, die Bedeutung der dringend benötigten Unterstützung für die Ukraine. Dabei ging sie insbesondere auf die Notwendigkeit ein, die durch Trümmer, Minen und nicht explodierte Sprengkörper verursachten gefährlichen Bedingungen zu bekämpfen und sich auf den kommenden Winter vorzubereiten. „Wir müssen die Widerstandsfähigkeit der Regierung und ihre Fähigkeit, den Ukrainer*innen zu dienen sowie den Wiederaufbau- und Stabilisierungsprozess einzuleiten, weiter stärken“, sagte sie. „Wir möchten unseren Partner*innen, darunter auch Deutschland, unsere große Anerkennung dafür aussprechen, dass sie die humanitäre Hilfe ergänzen und der ukrainischen Bevölkerung in dieser Stunde der Not beistehen.“

Während ihrer Reise tauschte sich Fouani mit Heike Thiele, Leiterin der Abteilung Zivile Krisenprävention und Stabilisierung im Auswärtigen Amt (AA), über mögliche Kooperationen und Unterstützung beim Wiederaufbau aus. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf einen nachhaltigen und grünen Energiesektor in der Ukraine gelegt. Die UNDP-Delegation aus der Ukraine traf auch mit Christine Toetzke, Abteilungsleiterin mit der Zuständigkeit für Europäische Union und multilaterale Entwicklungspolitik im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), zusammen, um dem BMZ für seine finanzielle Unterstützung zu danken und es über die Schwerpunkte der UNDP-Arbeit in der Ukraine zu informieren. Im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Felix Banaszak berichtete die Delegation über die Erfahrungen von UNDP im Bereich Wiederaufbau und Resilienzbildung. Sie informierte ihn darüber, wie der Deutsche Bundestag diese Arbeit direkter unterstützen kann. Die Zusammenarbeit mit humanitären Organisationen ist für die Verknüpfung von humanitärer Hilfe, Entwicklungsarbeit und Frieden unerlässlich. Neben dem Treffen mit Think Tanks am 7. September stellte Fouani der Deutschen Bahn AG das UNDP-Programm zur Stärkung der Resilienz und zum Wiederaufbau der Ukraine vor. Ziel des Treffens mit dem Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz war es, mögliche Wege der Zusammenarbeit auszuloten. 

UNDP unterstützt die ukrainische Bevölkerung und Regierung seit fast 30 Jahren. Während des gesamten Krieges war UNDP mit mehr als 350 Mitarbeiter*innen vor Ort und unterstützte die Behörden unter anderem bei der Nothilfe, der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen, der Beseitigung von Trümmern, der Schadensbewertung und der wirtschaftlichen Erholung. Die Organisation arbeitet eng mit der Regierung zusammen, um die Grundlagen für die Erholung und den Wiederaufbau zu schaffen, wobei umweltfreundliche, gerechte, integrative und digitale Ansätze im Vordergrund stehen. 

Der wertvolle Beitrag Deutschlands wird zur Unterstützung des UNDP-Programms für Resilienz- und Wiederaufbau verwendet, das vollständig in die humanitäre Reaktionsarchitektur integriert ist. Das Programm zielt darauf ab, die Resilienz der Regierung, des Privatsektors und der Zivilgesellschaft in der Ukraine zu unterstützen und in sie zu investieren, um sicherzustellen, dass niemand in den Trümmern des Krieges zurückbleibt.