Das UN Biodiversity Lab begibt sich auf eine Mission, um Menschen und Planeten mittels besserer Daten zu schützen

Erkenntnisse aus räumlichen Daten und Analysen können evidenzbasierte Entscheidungen zugunsten der Menschen und des Planeten ermöglichen. Als jüngster Neuzugang im Register digitaler öffentlicher Güter demonstriert das UN Biodiversity Lab den Wert der Bereitstellung offener Geodaten als digitales öffentliches Gut, von dem jeder profitieren kann

19. October 2022
Screenshot der Plattform

Die Plattform sammelt hochwertige nationale und globale Raumdaten zur biologischen Vielfalt, um Erkenntnisse für Maßnahmen zu gewinnen.

Foto: UN Biodiversity Lab

New York – Das UN Biodiversity Lab (UNBL), eine innovative Plattform für die Analyse räumlicher Daten, ist jetzt ein digitales öffentliches Gut, welches den offenen Zugang zu räumlichen Daten erleichtert. Diese können als Grundlage für evidenzbasierte Umweltentscheidungen dienen.

Das UNBL wurde entwickelt, um politischen Entscheidungsträger*innen dabei zu helfen, dringende Probleme im Zusammenhang mit Naturschutz und nachhaltiger Entwicklung zu erkennen und anzugehen. Es ist eine wichtige Ressource, die in der anerkannten, weltweiten Liste digitaler öffentlicher Güter (Digital Public Goods, DPG) – verfügbar ist.

DPGs sind definiert als quelloffene Software und offen verfügbare Daten, KI-Modelle, Standards und Inhalte, die Datenschutz und andere Best Practices einhalten, keinen Schaden anrichten und von hoher Relevanz für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind. Mit dieser Auszeichnung wird die Rolle von UNBL bei der Zusammenführung von 400 der weltweit besten globalen Geodatenebenen von mehr als 40 Datenanbietern zur Nutzung in Forschung, Politik und innovativen Softwareanwendungen auf der Grundlage der Nutzungsbedingungen der Datenanbieter, die diesen Wissensschatz generieren, anerkannt.

Nach der anfänglichen Entwicklung im Jahr 2018 wurde eine aktualisierte UNBL 2.0 im Jahr 2021 als kostenlose Open-Source-Plattform vom Sekretariat der UN-Biodiversitätskonvention (CBD), dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und dem World Conservation Monitoring Centre des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP-WCMC) eingeführt.

„Daten sind das Lebenselixier der Gesellschaften von heute und morgen - dazu gehören auch neue Erkenntnisse, die den Klimaschutz vorantreiben und unsere natürliche Welt wiederherstellen können", sagt UNDP-Administrator Achim Steiner. „Durch die Bereitstellung eines offenen Zugangs zu räumlichen Datensätzen und Echtzeit-Analysen als digitales öffentliches Gut will das UN Biodiversity Lab die dringend benötigten Anstrengungen von Ländern und Gemeinschaften zum Schutz der unersetzlichen biologischen Vielfalt unseres Planeten und zum Fortschritt bei den Globalen Zielen vorantreiben.“

Das UNBL wird von den Firmen Impact Observatory und Planetary Computer betrieben, die führend in der Entwicklung technologischer Innovationen sind, um eine hochmoderne Infrastruktur und ein nutzerzentriertes Design zu unterstützen. Die Plattform sammelt qualitativ hochwertige nationale und globale Raumdaten zur biologischen Vielfalt.

UNBL unterstützt die Interessensgruppen bei der Überwachung und dem Verständnis der Auswirkungen des Verlusts der biologischen Vielfalt sowie bei der Empfehlung von Maßnahmen zum Schutz, zur Bewirtschaftung und Wiederherstellung der Natur auf der Grundlage von evidenzbasierten, qualitativ hochwertigen Daten.

„Die Gesundheit unserer natürlichen und menschlichen Systeme wird durch die zukünftige Ausrichtung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft und unseres Planeten entscheiden. UNBL ermöglicht es uns, räumliche Daten zu nutzen, um die Transparenz über den Zustand unseres Planeten zu erhöhen und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wo wir Maßnahmen für die Natur priorisieren sollten, die sich positiv auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit auswirken", sagte Inger Andersen, Exekutivdirektorin des UNEP.

Mit der Verlagerung hin zur Digitalisierung in allen Ländern hat die Nachfrage nach digitalen Datenplattformen und deren Entwicklung zugenommen. Die Verwaltung von UNBL durch UN-Akteur*innen, die Betonung der Überschneidung zwischen Natur und naturabhängiger Entwicklung und die Konzentration auf die Unterstützung der Länder bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Rahmen der UN-Biodiversitätskonvention zeichnen UNBL als eine Ressource aus, die dem öffentlichen Wohl dient.

„Die Welt wird im Dezember zusammenkommen, um sich auf neue globale Biodiversitätsziele zu einigen, die die Maßnahmen für die Natur in diesem entscheidenden kommenden Jahrzehnt bestimmen werden. UNBL wird ein wichtiges Instrument sein, um die Vertragsparteien auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten räumlicher Daten für die Planung, Umsetzung und Überwachung dieses globalen Biodiversitätsrahmens für die Zeit nach 2020 auf der Grundlage ihrer jeweiligen nationalen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen zu nutzen", erklärte Elizabeth Mrema, Exekutivsekretärin der UN-Biodiversitätskonvention.

Zu den früheren und aktuellen Geber*innen des UNBL gehören das dänische Außenministerium, die Regierung von Flandern, die Globale Umweltfazilität (GEF), die Gordon and Betty Moore Foundation, Microsoft, One Earth, die schwedische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (Sida) und die schwedische Postcode Foundation. Das UNBL möchte sich bei seinen Datenlieferant*innen bedanken, ohne die die Ernennung zum DPG nicht möglich wäre. Die Arbeit von UNDP im Bereich der digitalen öffentlichen Güter wird von der norwegischen Regierung im Rahmen der Führungsrolle von UNDP in der Allianz für digitale öffentliche Güter unterstützt.

Die englische Version des Artikels erschien am 10. Oktober 2022.