Chance für den Planeten

21. Mai 2025

Rekordtemperaturen, Rekordhurrikane, Rekordtrockenheit – vielerorts erleben Menschen derzeit den globalen Klimanotfall am eigenen Leib. Auch Tiere und Pflanzen geraten durch verfehltes menschliches Wirtschaften immer stärker in Not. Ein Viertel aller bekannten Arten ist vom Aussterben bedroht. Zugleich hat die Weltgemeinschaft sich auf den Weg Richtung ökologischen Wandel gemacht. Die Wende hin zu erneuerbaren Energien ist – selbst, wenn sie zuweilen ruckelt – unumkehrbar, die globalen Ziele zum Artenschutz ehrgeizig wie nie. Entwicklungspolitik bietet eine riesige Chance, bei Klima- und Naturschutz noch schneller voranzukommen. In beiden Bereichen ist das UNDP Tempomacher und Kompass für die Weltgemeinschaft.

Raus aus der Klimakrise...

Klimaschutz steht weit oben auf der UNDPAgenda. Die zentrale Initiative in diesem Bereich heißt Climate Promise. Dieses von Deutschland und mehr als zehn anderen Gebern unterstützte „Klimaversprechen“ hilft 140 Ländern dabei, ihre nationalen Klimabeiträge zu erfüllen. Dabei handelt es sich um Ziele, die sich Regierungen im Pariser Klimaabkommen gesetzt haben, um ihren Beitrag dazu zu leisten, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Entwicklungsländer haben wiederholt um Unterstützung gebeten, um ihre Beiträge so ehrgeizig wie möglich zu gestalten. UNDP-Expertinnen und Experten helfen entsprechend, Klimaschutzpläne (auch NDCs genannt) zu erstellen, um systematisch in verschiedenen Sektoren wie Verkehr und Landwirtschaft Treibhausgase zu reduzieren. Mehr als 60 Länder, profitieren dabei im Rahmen von UNDP unter anderem von deutscher Hilfe bei der Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft. Zudem unterstützt Deutschland mit dem UNDP nun auch eine Gruppe von 17 besonders ambitionierten Ländern dabei, ihre Klimaziele in die Tat umzusetzen. So konnten zum Beispiel Belize und Uganda neue staatliche Klima-Abteilungen einrichten. Sie planen und finanzieren Maßnahmen, die zum Ziel haben, Treibhausgase zu reduzieren. Pakistan wiederum hat konkrete Schritte definiert, um die Emissionen zu senken – wie etwa Vorschriften, um klimafreundliches Bauen zu fördern. Simbabwe arbeitet an einem Klimaschutzgesetz und entwickelte zudem ein Verfahren, um durch den Verkauf von Kohlenstoffgutschriften Finanzmittel für Klimaprojekte zu gewinnen. Ehrgeizige Klimabeiträge verbessern weit mehr als nur die Klimabilanz, wie UN-Generalsekretär António Guterres betont: „Sie können die nachhaltige Entwicklung vorantreiben, Milliarden Menschen Zugang zu sauberer Energie verhelfen, die Gesundheit fördern, neue Jobs schaffen und für soziale Gerechtigkeit sorgen.“ Ehrgeizige Klimabeiträge dienen zudem auch dem Naturschutz. In vielen Ländern gehört zu den Klimaschutzmaßnahmen, Ökosysteme so zu stärken, dass Wälder und Feuchtgebiete mehr CO2 aus der Luft binden.


Das UNDP arbeitet eng mit der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung zusammen, die weltweit sowohl Klima- als auch Biodiversitätsprojekte unterstützt. Eines der gemeinsamen Programme hat zum Ziel, Landwirtschaft klimafreundlicher zu gestalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass dadurch genügend Nahrung produziert wird. Dabei fallen die konkreten Maßnahmen je nach Land sehr unterschiedlich aus. So geht es in der Mongolei darum, durch Kohlenstoffbindung und Wassermanagement die Viehwirtschaft klimafreundlicher zu gestalten. Im von Dürre geplagten Somalia ist es dagegen wichtig, den Anbau von trockenheitsresistenten Pflanzen wie Sorghum, Mais und Sesam durch klimasmarte Maßnahmen zu sichern. Dazu gehört etwa, die Bewässerung zu optimieren.


Mit dem Climate Promise bündelt das UNDP eine Vielzahl an weiteren Projekten und Maßnahmen, die Klimaschutz und -anpassung global vorantreiben und dabei langfristige Entwicklungspfade für Länder und Regionen schaffen.

Carlos Espinosa, Inhaber des Geschäfts “Papayita Yogurt” – Joghurt mit tropischen Waldfrüchten – möglich gemacht durch einen der grünen Kredite.

Foto: CONAFIPS Ecuador

…rein in ein naturpositives Wirtschaftsleben

Speziell für den Kampf um die Artenvielfalt hat das UNDP ergänzend zum Climate Promise die Initiative Nature Pledge gestartet. Zu den Zielen des „Naturversprechens“ gehört, den Staaten dabei zu helfen, das Kunming-Montreal-Abkommen aus dem Jahr 2022 zur biologischen Vielfalt umzusetzen. Das beinhaltet, bis zum Jahr 2030 insgesamt 30 Prozent der Land- und Meeresgebiete unter Schutz zu stellen. Über 140 Länder unterstützt das UNDP dabei. Die Bundesregierung hilft über ihre Internationale Klimaschutzinitiative zudem indigenen Bevölkerungen, ihre natürliche Lebensgrundlage zu erhalten.

Zu den Zielen des UNDP gehört, die Finanzströme hin zu einer ökologischen Transformation zu lenken und neue Finanzierungsmöglichkeiten für nachhaltiges Wirtschaften zu schaffen. So vergibt beispielsweise Ecuador Kredite an umweltbewusste Kleinunternehmerinnen und -unternehmer. Dabei werden die Projekte zuvor mit einer von UNDP mitentwickelten Software auf ihre Umweltfreundlichkeit geprüft.


Das UNDP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wirtschaft für das Thema Naturschutz zu sensibilisieren. Dafür hat es zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP, den Naturschutzorganisationen WWF und Global Canopy eine Arbeitsgruppe für naturbezogene Finanzberichterstattung etabliert. Sie hat mit deutscher Unterstützung Leitlinien entwickelt, die Unternehmen und Finanzdienstleister bei Investitionen in naturpositive Lösungen unterstützen. Also Lösungen, die sowohl dem Unternehmenswachstum als auch dem Schutz des Planeten dienen. Hier liegt eine große Chance, dass Unternehmen und staatliche Stellen langfristig bessere Entscheidungen im Bereich Nachhaltigkeit treffen. Auch wenn ein ambitionierter Naturschutz kurz- bis mittelfristig einen höheren finanziellen Aufwand für den privaten und öffentlichen Sektor bedeutet, die langfristigen Kosten eines „Nichtstuns” oder eines weniger ambitionierten Naturschutzes übersteigen diese bei Weitem.

 

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